19 Apr
19Apr

Wenn ich hier sitze und die Apfelblüten im Regen sehe, fühle ich diesen Frühling in mir. Voll Wunder, Lebendigkeit und Neubeginn, doch noch in graues Licht getaucht.

Es gibt so viel, was da am Wachsen ist, so viele unterschiedliche Pflanzen tauchen aus der fruchtvollen Erde ans Licht, schieben ihre Blüten durch dichte Grasbüschel hindurch, malen Tupfen auf die grünen Wiesen.

All das passiert ebenso in mir, so viel kommt an die Oberfläche, so viele Ideen, Wünsche, Träume lerne ich wieder zu sehen. Ich erinnere mich, dass nach dem langen Dunkel des Winters das Licht kommt, dass ich leuchten darf, dass sich das Licht in mir brechen darf in tausend Farben, dem Leben zum Geschenk mein ganz eigenes Spektrum kreierend.

Und doch: In manchem Moment ist da diese Mauer, diese Unmöglichkeit des Vorwärts, diese Wolkendecke, die den Frühling im Zaum hält.
„Langsam, langsam.“, flüstert sie, schenkt Regen fürs Gedeihen und nährt die Geduld, die Vorfreude und den Atem.
„Die Sonne wird kommen, sie ist bereits da. Glaube mir.“, so spricht die Frühlingskraft, stärkt den Glauben ans Licht, die Hoffnung auf den Sommer und das bedenkenlose Leben in Fülle.
„Lass uns nur noch die Zeit, kräftige Wurzeln und Triebe zu entwickeln, das Wasser des Lebens aufzusaugen, zu wachsen, zu wachsen, dem Himmel entgegen, in der Ursicherheit, dass der Boden uns trägt und nährt.“, so sprechen die Pflanzen, die Setzlinge auf den Fensterbänken, die ersten Jungpflanzen im Garten.

Und ich? Ich sitze hier und halte meinen Mittelfinger im Glauben an die Frühlingskraft, die aus dem Tod das Leben gebiert, diesem scheinbaren Paradoxon zum Trotz.

Und du?
Ich wünsche dir viel Lebenskraft auf dem Weg durch diesen Frühling.

Alles Liebe von mir zu dir

Clara

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