18 Dec
18Dec


Gedanken zwischen Strom und Lied




Heute würde ich Dir gern ein wunderbares Lied vorstellen, samt meiner Gedanken zum Vermittlerstrom dazu.

Falls Du es gleich anhören willst:
Es geht um „Une âme“ , eine Zusammenarbeit des französischen Musikers -M- und der malischen Künstlerin Fatoumata Diawara, sowie Toumani und Sidiki Diabaté, ebenfalls aus Mali. Du findest es auf Youtube, Spotify und sicherlich weiteren Plattformen.


Das Lied hat mich schon beim ersten Hören berührt.
Die Melodie ist leicht und gleichzeitig raffiniert, doch so richtig unter die Haut ging mir der Text.


In diesem Beitrag behandele ich die ersten beiden Strophen.
Gleich am Anfang heißt es: 

J'aimerai un son, une fusion
Ni être un homme ni être une femme
Y'a t'il une autre solution
Dans ma langue ça s'appelle une âme 


Ich wünsche mir einen Klang, ein Verschmelzen
Nicht Mann, nicht Frau sein
Gibt es eine andere Lösung?
In meiner Sprache nennt man das eine Seele

Sind das nicht großartige Zeilen?
Ich fand diese Zeilen schon beim ersten Hören klasse. Als ich mich dann aber auf den zweiten Teil der Protect-Yourself-Reihe vorbereitete, hörte ich das Lied nochmals mit anderen Ohren.

Der Vermittler ist nach Hauptzentralstrom und Betreuerströmen der dritte Strom, der entsteht.
Er verbindet die rechte mit der linken, die weibliche mit der männlichen Körperseite.
Vielleicht ist es Dir schon aufgefallen:
Bei all den möglichen Körpern auf dieser Welt gibt es doch nie einen, bei dem eine Hälfte komplett fehlt.

Wir tragen immer beide Seiten in uns.

Der Vermittlerstrom sorgt dafür, dass Links und Rechts miteinander kommunizieren, dass alle Ströme immer auch mit der Quelle in der Mitte verbunden sind.


Was ebenfalls sehr interessant ist:
Ziehe ich in der ersten Zeile "einen" und "Klang" zusammen, ergibt sich der „Einklang“. Dieser entsteht, wenn ich aus der Dualität in die Einheit zurückgehe. Links und rechts, oben und unten, männlich und weiblich, alles darf sein und doch nie vergessen, dass es immer Teil des Ganzen, des Einklangs ist. 


Konrona maou bènna kou be bèn de yoro gnini
Kilebimaou bèna koube bèn de yoro gnini
Kèlè te dougoumina ne bégné yoro gnini
Kèlè te dougoumina ne bégné yoro gnini, baba

Die Nordländer sind sich einig, dass sie Frieden suchen
Die Südländer sind sich einig, dass sie Frieden suchen
Ein Land ohne Krieg ist was ich suche
Ein Land ohne Krieg ist was ich suche, Papa

Diese Strophe ist verständlicher, wenn man um den Konflikt zwischen dem Norden und Süden Malis weiß. Vom Einklang der Geschlechter mithilfe des Wortes Seele kommen wir also zu einem weitaus weltlicheren Thema, Krieg zwischen zwei Bevölkerungsgruppen und dem ersehnten Frieden als Lösung.
Ohne Kommunikation durch vermittelnde Kräfte rückt eine friedliche Einigung in weite Ferne.

Der Vermittler lehrt uns genau das:
Zwischen Schwarz und Weiß gibt es unglaublich viele Nuancen Grau und damit: eine Verbindung.
Brechen wir die Brücke ab, vergessen wir unsere Verbundenheit. Das vermittelnde Prinzip hingegen gleicht unserer Kommunikation, sie baut Brücken zwischen meiner und Deiner Wahrnehmung, meiner und Deiner Wahrheit.
Nur wenn Du und Ich uns sehen, uns hören können, können wir begreifen, dass wir beide sind, unterschiedlich zwar, doch mit dem selben Funken Leben in uns.
„We is the universe.“, sagte Mary Burmeister einst.
Klingt nach falschem Englisch, drückt aber tatsächlich aus, dass es in der AllEinheit eben zwischen „We“ und „Is“, Mehr- und Einzahl, keinen Gegensatz gibt. 


Ich könnte sicherlich noch Seiten lang schreiben, doch sag mir:
Was denkst Du dazu?
Gefällt Dir das Lied?
Wie findest Du den Text?
Berührt er Dich ebenso wie mich damals und jedes Mal seither?


Abschließend möchte ich nur sagen:
Ich glaube, wir brauchen viel, viel, viel Vermittlerstrom auf der Welt, um uns an unsere Verbundenheit zu erinnern. Gleichzeitig freue ich mich auf die kommende Zeit und über jede:n, die und der Lust hat, sich zu erinnern und Brücken zu bauen: in und um sich :)

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